Auf folgende Veranstaltung des AK Kritische Intervention möchten wir hinweisen:
Arbeit macht frei! Die ideologischen Grundlagen des deutschen Arbeitswahns und seine historische Genese.
Vortrag und Diskussion mit Klaus Thörner
16. Dezember | 19 Uhr | Halle, Melanchthonianum, Hörsaal Z
Nicht der Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkrieges, der 8. Mai, ist gesetzlicher Feiertag in Deutschland, sondern, seit seiner Einführung durch Adolf Hitler, der Tag der Arbeit am 1. Mai. Auch für die deutsche Linke hat dieser Tag als „Kampftag der Arbeiter“ bis heute eine größere Bedeutung als der 8. Mai. Dabei negiert sie den verhängnisvollen Zusammenhang des deutschen Arbeitsverständnisses mit dem Antisemitismus, der sich für die Opfer der Shoah in Auschwitz und anderen Vernichtungslagern bereits an den Eingangstoren in der Parole „Arbeit macht frei“ manifestierte.
Klaus Thörner wird in seinem Vortrag den von Martin Luther geprägten deutschen Arbeitsbegriff und die in den Arbeitshäusern seit Mitte des 16. Jahrhunderts gewaltsam durchgesetzte deutsche Arbeitsmoral, deren Kehrseite immer der Antisemitismus war und ist, darstellen und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart nachgehen.
Der Referent ist unter anderem Co-Autor des Buches „Goldhagen und die deutsche Linke. Oder die Gegenwart des Holocaust“ (Berlin 1997). Er publiziert zudem regelmäßig in den Zeitschriften Jungle World und sans phrase.